Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird es am 13. Februar keinen Nazi-Aufmarsch in Dresden geben. Das ist ein großer Erfolg – der vielen zu verdanken ist: Allen, die sich in den vergangenen Jahren den Nazis immer wieder entschieden entgegengestellt haben. Allen, die in den vergangenen Jahren immer wieder daran gearbeitet haben, so viele Menschen wie möglich zum Protest zu ermutigen. Und allen, die in den vergangenen Jahren dafür gesorgt haben, dass die Gegenaktionen am 13. Februar machtvoll, klar und friedlich waren. Gerade 2012 und 2013 ist deutlich geworden: Wenn sich ALLE – Stadtspitze, Dresden-Nazifrei, Parteien, Gewerkschaften und Kirchen und vor allem die Dresdnerinnen und Dresdner – in ihrer Vielfalt an einem Ziel orientieren und die Behörden dies zulassen, dann gelingt ein klares Zeichen. Doch für 2014 bleibt ein Schatten: Mitten durch die Dresdner Innenstadt zog am 12. Februar ein (kleiner) Nazi-Fackelmarsch. Und rund 1.000 Dresdnerinnen und Dresdner reichten zwar, um deutlichen Protest zu erheben. Doch nicht, um den Marsch zu verhindern. Das erinnert: Der Kampf gegen Rechts ist keine Aufgabe eines Tages. Er muss jeden Tag geführt werden. Wenn wir in Dresden es ernst meinen mit der Liebe zu unserer Stadt, dann muss uns auch eine kurzfristige Ankündigung zu Tausenden von den Sofas springen lassen und hinaus auf die Straße treiben.