Richard Kaniewski, Vorsitzender der Dresdner SPD, hat sich zu den Äußerungen des Dresdner CDU-Bundestagsabgeordneten Arnold Vaatz im Zusammenhang mit dem Tod des ehemaligen Ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt Hamburg, Henning Voscherau, geäußert:
Sehr geehrter Herr Vaatz,
es gibt Situationen, da fehlen einem einfach die Worte. Die gesamte deutsche Sozialdemokratie trauert um einen der ihren. Um einen Kümmerer, einen Zuhörer, einen Vermittler. Sie trauert um eine beeindruckende Person der deutschen Zeitgeschichte.
Sie machen aus dem Tod von Henning Voscherau ein privates Wahlkampfthema. Sie nutzen die Trauerfeierlichkeiten zu seinen Ehren, um sich selbst zu profilieren. Das ist für uns unerträglich.
Wenn Sie wirklich hätten wissen wollen, warum nach der Absage von Oberbürgermeister Hilbert kein offizieller Vertreter der Stadt Dresden bei der Trauerfeier in Hamburg zugegen war, dann hätten Sie einfach in seinem Büro nachfragen können. Stattdessen schreiben Sie einen Brief und lancieren ihn an die Presse. Das ist nicht nur schlechter Stil, das ist unredliches Marketing in eigener Sache.
Und ja, deswegen reagiere ich ungehalten, emotional und ebenfalls öffentlich. Denn ich bin im Namen meiner Partei nicht bereit, dieses rücksichtslose egoistische Verhalten kommentarlos hinzunehmen.
Henning Voscherau hat Zeit seines Lebens für sozialen Ausgleich gekämpft und entscheidend dazu beigetragen, dass Hamburg heute eine so kosmopolitische und weltoffene Stadt ist. Er hat gesellschaftliche Brücken gebaut und für Verständigung gesorgt. Sein Wirken kann somit auch als Vorbild für andere Metropolen an der Elbe gewartet werden, stärker in seinem Sinne und in seinem Andenken zu wirken.
Wir trauern und wollen das Wirken von Henning Voscherau in ehrendem Gedenken bewahren. Ich halte es daher für notwendig, mich bei den Bürgern der Freien und Hansestadt Hamburg für Ihr Verhalten zu entschuldigen, Herr Vaatz!
Hochachtungsvoll
Richard Kaniewski
Vorsitzender der SPD Dresden