Die SPD Dresden nimmt in ihrer gemeinsamen Kampagne mit der SPD-Fraktion im Dresdner Stadtrat das Thema Bildung in genauer in den Blick. Dazu haben wir uns Vieles vorgenommen und wollen mit den Menschen in Dresden ins Gespräch kommen.
Das sind unsere Schwerpunkte:
Hier werden wir uns nicht nur mit Sanierung und Neubau von Schulen und Kitas befassen, sondern auch mit kurzen Wegen zu Bildungsangeboten, mit Digitalisierung von der Netzanbindung über Endgeräte bis zur Medienkompetenzbildung oder mit Ressourcenfragen, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, die zur Generationengerechtigkeit gehören. Dabei wollen wir nicht nur thematisieren, wo es überall schlecht läuft, sondern auch gute Beispiele berichten.
IM DETAIL
- Sanierung und Neubau: Wir wollen Gebäude zum Wohlfühlen, gute Lernumgebung in ALLEN Stadtteilen – nicht nur da, wo gut situierte und organisierte Eltern genug die Trommel rühren können. Schon immer haben wir als SPD Dresden uns besonders für bildungsbenachteiligte Stadtteilen, wie Prohlis, Gorbitz, Seidnitz/Dobritz, Großzschachwitz, Leuben, Südvorstadt oder Johannstadt eingesetzt.
- Dabei gilt für uns stets: Kurze Wege für kurze Beine. Bildungsangeboten müssen erreichbar sein. Das stärkt Kinder, es hilft ihnen selbstständig zu werden und ist auch nachhaltiger als Helikoptereltern, die ihre Kids überall hinkutschieren.
- Die Digitalisierung müssen wir für die Bildung überall voranbringen, das betrifft zunächst einmal die Netzanbindung von Schulen – auch hier gilt, wo nicht jedes Kind zuhause sein Tablet hat, müssen wir uns besonders schnell kümmern. Wir brauchen aber auch ein vernünftiges Endgerätekonzept (für Lehrkräfte, Schüler:innen und Vor-Ort-Ausstattung in den Schulen) statt Kompetenzstreitigkeiten zwischen Schulverwaltungsamt und Eigenbetrieb IT. Es macht keinen Sinn, Kapazitäten in Schulen für Medienentwicklungspläne zu verschwenden, wenn dann ohnehin alle einheitliche Geräte präsentiert bekommen. Und wir müssen im Rahmen unserer kommunalen Zuständigkeiten für eine schnelle und personell zuverlässige Absicherung der IT-Geräte sorgen.
- Wir dürfen aber auch nicht die Medien(kompetenz)bildung allein der Verantwortung von Schule (=Freistaat) überlassen. Hier sind auch die Akteure der außerschulen Bildung gefragt – von Trägern der Jugendhilfe bis zur Volkshochschule. Diese brauchen jedoch oft selbst eine Qualifizierungs- und Ausstattungsinitiative. Wir müssen prüfen, welche außerschulen Akteure stärker einbezogen werden können, um das Thema Medienkompetenz in Schule, bei Eltern oder Großeltern voranzubringen.
- Eine kleine, aber wirksame Maßnahme ist, die Schulbudgets noch einmal deutlich weiterzuentwickeln mit Blick auf die besonderen sozialräumlichen Bedarfe.
- Bildung für nachhaltige Entwicklung: Zu all den genannten Punkten gehören auch ökologische Themen (Ressourcen, Nachhaltigkeit, Klimaschutz). Auch diese sind eine Frage von Generationengerechtigkeit und müssen bei diesem Themenschwerpunkt von uns aufs Tableau gehoben werden.
Hier geht es uns um die Entwicklung Kitas und Schulen zu Familienzentren in den Stadtteilen, mit Schulbibliotheken, als Begegnungsräume für ganz jung bis ganz alt. Außengelände von Schulen sollten Bewegungspfade oder grüne Oasen für den Stadtteil werden. Ob frühkindliche Schwimmkurse oder städtische Kulturangebote in den Stadtteilen – sei müssen rein in die ganze Stadt, so dass alle auch nah vor Ort teilhaben können. Das gilt nicht nur für Kinder und Jugendliche, Bildung kennzeichnet auch das Erwachsenalter – hier sollten wir mit Stolz unsere Volkshochschule zu einer städtischen Einrichtung machen und so auch finanziell und personell absichern.
IM DETAIL:
- Unsere Kitas und Schulen entwickeln wir zu Familienzentren in den Stadtteilen. Familienberatung und Kooperation mit Beratungsstellen gehören dazu oder Veranstaltungen mit Kinderbetreuung vor Ort. Sie müssen für die Menschen im Stadtteil offen sein von ganz jung bis ganz alt. In Stadtteilen mit einem Mangel an Bibliotheken können offene Schulbibliotheken oder Stadtteilbibliotheken in der Schule kulturelle Räume sein. Das Schulbibliotheksprogramm in Kooperation mit den Städtischen Bibliotheken, welches wir mit LINKEN und GRÜNEN seit 2014 auf den Weg gebracht hat, rollen wir konsequent weiter über alle Schulen aus, entwickeln es aber im genannten Sinne und auch digital weiter.
- Schulräume können nachmittags und abends Begegnungsräume für Menschen im Stadtteil sein, für Vereine genutzt werden, wie wir es längst schon von den Schulsporthallen kennen. So nehmen wir aber auch unsere Senior:innen ernst und lassen sie teilhaben, denn sie können Kindern und Jugendlichen auch viel geben. Rhythmisierter Ganztag in der Schule, Jugendhäuser, Nachmittagsangebote im Stadtteil… vieles könnte hier andocken.
- Bei den Investitionen in unsere Bildungsinfrastruktur nehmen wir aber zukünftig viel stärker auch die Außengelände von Schulen und Kitas in den Blick. Dort sollten zum Beispiel Bewegungspfade entstehen, die von den Menschen im Stadtteil genutzt werden könnten. Aber auch grüne Oasen für jedermann in Stadtteilen, wo diese fehlen. Überhaupt müssen wir endlich das Problem lösen und Schulhöfe bzw. vor allem Schulsportfreianlagen am Nachmittag und in den Abendstunden nutzbar für die Menschen vor Ort machen.
- Seit vielen Jahren kämpfen wir darum, dass die Stadt Dresden Möglichkeiten schafft, damit jedes Kind die Möglichkeit hat, bereits vor dem Schuleintritt Schwimmen zu lernen. Corona hat uns gezeigt, wie schnell der Ausfall des Schwimmunterrichts in Klasse 2 oder heiße Sommer am See hier zu lebensgefährlichen Situationen führen.
- Dresden ist so traditionsbewusst und stolz auf seine reiche Kultur. Unsere städtischen Kultureinrichtungen von städtischen Museen über HSKD bis Philharmonie müssen raus aus ihren „Hochkulturtempeln“ und rein in die Stadtteile. Nur so ist Kultur sozial gerecht zugänglich. Projekte wie Musaik oder auch Zuhause in Prohlis vom Societätstheater oder das Museumsmobil des Verkehrsmuseums und natürlich die Volkshochschule (alles kommunal geförderte, aber privatrechtliche Träger) machen es vor. Davon profitieren nicht nur Kinder und Jugendliche sondern auch die älteren, nicht mehr so mobilen Menschen in den Stadtteilen. Dagegen sind unsere kommunalen Einrichtungen – insbesondere das 2018 auf SPD-Initiative hin rekommunalisierte Heinrich-Schütz-Konservatorium als städtische Musikschule – eine Enttäuschung, weil sie sich nicht aus ihrer Komfortzone und rein in die ganze Stadt Hier machen wir Druck. Das HSKD muss seine Angebote in die Stadtteile bringen. So können mehr Kinder teilhaben an musikalischer Frühbildung, unabhängig von Bildungsstand oder Einkommen der Eltern. Museen und Orchester entwickeln wir weiter mit dem Kulturmobil, das Kultur in die Stadtteile, auf die Schulhöfe bringt, mit einem Schülerkulturbus (oder auch einer Bahn) die Kita-Kinder und Schulklassen in die Museen und Konzertsäle bringt und durch die Schaffung eines museumspädagogischen Zentrums, damit die Themen der städtischen Museen noch besser für Kinder und Jugendliche aufbereitet werden und die Lehrkräfte an zentraler Stelle Ansprechpartner finden.
- Bildung kennzeichnet auch das Erwachsenalter – die Volkshochschule wollen wir zu einer städtischen Einrichtung machen und so auch finanziell und personell absichern.
Was meinen wir damit? Unser Bildungsverständnis wird von einer Vielzahl von Expertinnen und Experten aus ganz unterschiedlichen Professionen getragen. Bildungsgerechtigkeit braucht all diese Akteure, bezieht sie gleichberechtigt ein und schafft für diese Vernetzung, Austausch und Kooperationsmöglichkeiten. Dafür ist die Stadt verantwortlich: Die Museumspädagog:innen, die Sekretariate, Hausmeister, IT-Betreuung, Hort und Erzieher:innen als gleichberechtige Pädagog:innen in der Schule, Fachkräfteausbildung, Schulsozialarbeit, Psycholog:innen, Schulküchen, Begleiter:innen für Schulabbrecher:innen. Und natürlich den Kindern, Jugendlichen und Eltern, denn Partizipation, Jugendbeteiligung, Demokratiebildung ist eine zentrale kommunale Aufgabe.
IM DETAIL:
- Das Museumspädagogische Zentrum konzentriert die kleinteiligen und unanständig bezahlten Museumspädagog:innen mit oft nur geringen Stundenanteilen der einzelnen Häuser und macht daraus eine serviceorientierte Fachexpertise für alle städtischen Einrichtungen.
- Schulsekretariate sind wichtige Ankerpunkte für unsere Familienschulzentren. Schulen statten wir mit der notwendigen Kapazität im Sekretariat aus, gerade da, wo Elternbetreuung oft viel herausfordernder ist. Aber auch Hausmeister und IT-Betreuung gehören dazu.
- Hort und Erzieher:innen sind gleichberechtigte Teile von kommunalen Ganztagsschulen. Auch Horte haben einen Bildungsauftrag, betreuen Hausaufgaben, helfen Kindern das Leben lernen. Gute Bildung geht nur mit guter Arbeit. Deshalb kümmern wir uns um das Thema anständige Arbeitsverträge im Bereich Kita (Stichwort Flexverträge).
- Dieses Verständnis hilft uns auch, den Schwächen des sächsischen Betreuungsschlüssels kommunal zu begegnen. Mit Assistenzkräften, mit einer Weiterentwicklung der Bildungsstrategie (weder Personalverdopplung für nur einzelne Einrichtung, noch Gießkanne über alle ist der richtige Weg, sondern Personalverstärkung dort, wo sie gebraucht wird), aber auch mit einen Fachkräftemonitoring und massiven Anstrengungen für ausreichend nachwachsende pädagogische Fachkräfte.
- Schulsozialarbeit muss viel stärker nach stadtteilbezogenen Bedarfen verteilt werden. Dass der Freistaat eine Stelle für jede Oberschule fördert, ist gut, aber kommunal müssen wir dort draufsatteln, wo es besonders nötig ist – egal ob Grundschule oder Berufsschule. Hier wird Integrationsbegleitung, Sprachförderung, Schulbegleitung u.v.m. geleistet, die für uns genauso wichtig sind wie der klassische Unterricht.
- Schule braucht Schulpsycholog:innen, die Rahmenbedingungen machen es aber aktuell unmöglich, Schulen direkt bedarfsgerecht damit auszustatten. Mit dem Städtischen Klinikum wollen wir deshalb ein Netzwerk von Ankerpunkten und festen Ansprechpartnern entwickeln, bei denen Schulen für ihre Kids und Eltern Unterstützung finden.
- Wer in dieser Art die ganze Stadt um unsere Kinder und Jugendlichen baut, der denkt auch an gesunde Ernährung. Wir müssen raus aus der „Hauptsache billig“ Mentalität hin zu regionaler, nachhaltiger und gesunder Ernährung. Ein gesundes Mittagessen für jedes Kind muss unser Anspruch sein, dazu gehören schul- und kitaeigene Küchen, lokale Anbieter, Kooperation mit Obstproduzenten im Umland (Stichwort Schulobstprogramm).
- Dabei lassen wir kein Kind, keine Jugendliche zurück. Wir müssen uns dem Problem Schulabsentismus stellen – indem wir sie präventiv verhindern (Jugendarbeit, Schulsozialarbeit, psychologische Betreuung, Antidiskriminierungsprojekte z.B. gegen Sexismus oder Homophobie, Antimobbingprojekte etc.), indem wir aber auch alternative Angebote unterbreiten, um betroffene Kinder und Jugendliche aufzufangen (sei es mittels Straßenschule, Produktionsschule…)
- Wer der Spaltung unserer Stadtgesellschaft etwas entgegensetzen will, muss bei den Kindern und Jugendlichen anfangen. Partizipation, Jugendbeteiligung, Demokratiebildung ist eine zentrale kommunale Aufgabe.
Aktuelle Meldungen zum Thema BILDUNG:

SPD Dresden, Pallas: Zwei Gemeinschaftsschulen in Dresden – Ein Gewinn für die Landeshauptstadt
Die SPD hat sich erstmals 2004 für eine Gemeinschaftsschule in Sachsen ausgesprochen. Im Dresdner Stadtrat steht am 25. November unter anderem ein Beschluss an, der die Schaffung zweier Gemeinschaftsschulen in Dresden vorsieht. Beidseits der Elbe entsteht je ein Standort der neuen Schulart.