Liebe Genossinnen und Genossen,

Eva-Maria Stange hat bei einer ausgesprochen schwierigen Ausgangssituation einen großartigen Wahlkampf geführt und zu Recht besser abgeschnitten als alle anderen Bewerber. Darauf können wir und darauf kann vor allem sie selbst stolz sein. Ihr gebührt unser allergrößter Respekt.

11336874_1591924297754173_4821426340003473279_oDas gestrige Wahlergebnis ist nun aber leider nicht so, dass wir uns einfach nur freuen, feiern und sagen könnten, dass wir den zweiten Wahlgang schon irgendwie gewinnen würden. Dies wird uns nur gelingen, wenn wir unser bisheriges Engagement nicht nur aufrecht erhalten, sondern noch steigern und wirklich um jede Stimme kämpfen. Wir müssen nicht nur eine, sondern ganz viele „Schippen drauflegen“.

Auch wenn wir die Einzelheiten in den nächsten Tagen noch sehr genau analysieren und mit unseren Partnern diskutieren müssen, ist jetzt bereits klar, dass wir vor allem versuchen müssen, denjenigen zu gewinnen, die gestern den CDU-Kandidaten Markus Ulbig gewählt haben.

Die Dresdner CDU sieht ihre Wählerinnen und Wähler offenbar als reine Verfügungsmasse an. Wie anders könnte sie dazu kommen, dazu aufzufordern, nun denjenigen zu wählen, auf den man noch vor dem ersten Wahlgang regelrecht eingedroschen hatte.

In Anbetracht der erkennbaren programmatischen Gemeinsamkeiten, insbesondere in den Bereichen Bildung und Wohnung, können wir ihnen sehr wohl die Frage stellen, warum sie nun einen zwar menschlich netten, aber politisch farblosen Bürokraten von der FDP wählen sollten, von dem in den letzten Jahren keinerlei nachhaltige Impulse für die Stadt ausgegangen sind und der Probleme überwiegend auszusitzen pflegt.

Ich bitte Euch deshalb ganz herzlich: Wenn Ihr ein paar Tage ausgespannt habt – kämpft weiter und haltet Euch bis zum 5. Juli vor Augen, worum es geht: Wir müssen die einmalige Chance nutzen, Dresden ein sozialdemokratisches Stadtoberhaupt zu geben und in unserem Sinne zu gestalten. Wenn wir diese Chance nicht nutzen, werden wir Hilbert noch viele Jahre ertragen müssen.

Wir dürfen uns jetzt nicht davon nervös machen lassen, dass uns viele vorrechnen, dass die Sache schon zu Gunsten von Hilbert gelaufen wäre. Und schon gar nicht davon beeindrucken lassen, dass es auch in unseren eigenen Reihen Menschen gibt, die uns erklären, was wir alles hätten anders machen müssen.

Das Rennen ist offen. Wir können es immer noch gewinnen. Allerdings nur, wenn wir zusammenhalten, die Herausforderung annehmen und noch einmal sämtliche Kräfte mobilisieren, die uns zur Verfügung stehen. Denn genauso wie es gilt, um die bisherigen CDU-Wähler zu werben, gilt es auf diejenigen zuzugehen, die am ersten Wahlgang gar nicht teilgenommen hatten. Auch 52 % Wahlbeteiligung lassen insoweit noch große Spielräume.

In diesem Zusammenhang ein Wort zu dem bitteren Pegida-Ergebnis. Gerade weil die Dresdner SPD bislang einen absolut klaren Kurs zu Pegida gefahren und sich in dieser Hinsicht nicht das Geringste vorzuwerfen hat, sollten wir so souverän bleiben, auf Wählerbeschimpfung zu verzichten. Dass Bachmann und Konsorten unverantwortliche Hetzer sind, werden wir natürlich weiterhin bei jeder Gelegenheit betonen.

Ich wünsche Euch eine gute Woche und stehe für Anfragen und Kritik jederzeit zur Verfügung. Über die weiteren Wahlkampfaktivitäten werdet Ihr vom Unterbezirksvorstand und der Wahlkampfkommission auf dem Laufenden gehalten.

Herzliche Grüße

Christian Avenarius

Vorsitzender des SPD-Unterbezirks Dresden