Am kommenden Donnerstag entscheidet der Jugendhilfeausschuss über die konkreten Mittel für die Kinder- und Jugendhilfe im Dresdner Stadthaushalt. Die SPD hat in den Haushaltsverhandlungen durchgesetzt, dass zusätzlich 2,2 Millionen Euro für diesen Bereich vorgesehen werden, neben den 1,7 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit. Ziel ist es, möglichst viele Angebote zu erhalten – auch wenn bereits jetzt klar ist, dass es schmerzhafte Einschnitte geben wird.
Sophie Koch, jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Sächsischen Landtag und Abgeordnete für Dresden, erklärt:
„Dass mit dem Kindertreff Känguruh in der Neustadt und dem Projekt von Mareicke in Prohlis zwei bedeutende Einrichtungen schon schließen mussten und voraussichtlich nicht gerettet werden können, trifft uns hart. Orte der Jugendhilfe in der Stadt sind unverzichtbar – für alle Kids, aber besonders für queere junge Menschen und geflüchtete Kinder und Jugendliche, die hier Schutz, Gemeinschaft und Unterstützung finden. Wir haben alles daran gesetzt, Kompromisse zu finden, so wenig wie möglich zu kürzen und Stellenstreichungen zu vermeiden.“
Albrecht Pallas, Co-Vorsitzender der SPD Dresden und Landtagsabgeordneter, betont:
„Jugendhilfe ist keine freiwillige Aufgabe, sondern entscheidend für den sozialen Zusammenhalt in unserer Stadt. Sie sorgt für Teilhabe, Bildung und Schutz. Gerade in Zeiten, in denen rechte Rattenfänger junge Menschen gezielt ansprechen, braucht es starke Gegenangebote – politisch, pädagogisch und menschlich.“
Hendrik Müller, Mitglied im Jugendhilfeausschuss für die SPD-Stadtratsfraktion, ergänzt:
„Mit den zusätzlichen 2,2 Millionen Euro wollen wir ein deutliches Zeichen setzen: Die SPD steht zur offenen Kinder- und Jugendarbeit. Leider sind es weiterhin knapp 5 Millionen Euro zu wenig, um die bedarfsgerechte soziale Struktur der Jugendhilfe aufrechtzuerhalten. Es war unser Ziel, Kompromisse zu finden und die Kürzungen abzufedern: In jedem Stadtteil sollen Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und Familien erhalten bleiben, damit auch weiterhin alle in Dresden eine Chance auf Schutz, Freizeitgestaltung und Unterstützung haben. Dies ist nur mit großen Abstrichen möglich. Klar ist aber auch: Wir dürfen nicht zulassen, dass gerade Schutzräume für junge Menschen unter Sparzwängen verschwinden. Im nächsten Doppelhaushalt bedarf es dafür wieder mehr Geld – für unsere Kinder und Jugendlichen.“