Gemeinsame PM von Rasha Nasr (MdB) und Albrecht Pallas (MdL): Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex

Nasr/Pallas: Verhältnisse, die den NSU-Komplex ermöglicht haben, sind noch nicht aufgearbeitet

Die heutige Veröffentlichung einer Konzeptions- und Machbarkeitsstudie für ein Dokumentationszentrum zum NSU-Komplex in Sachsen des RAA Sachsen e.V. kommentieren die stellvertretende Sprecherin der AG Migration und Integration der SPD-Bundestagsfraktion, Rasha Nasr, und der innenpolitische Sprecher der sächsischen SPD-Landtagsfraktion, Albrecht Pallas:

Rasha Nasr: „Derzeit wird wieder viel über migrantische Arbeitskräfte gesprochen, die unseren Wohlstand erarbeiten und unsere Sozialsysteme stabilisieren sollen. Wenn wir es als Gesellschaft damit ernst meinen, müssen wir allerdings anders als in der Vergangenheit auch migrantisches Leben und migrantische Teilhabe fördern. Dazu gehören auch die gesellschaftliche Aufarbeitung des NSU-Komplexes und die Beseitigung der Umstände, die ihn ermöglicht haben.

Auch die Opfer des NSU waren Stützen nicht nur unserer Wirtschaft, sondern auch ihrer Nachbarschaft, ihrer Stadt und der gesamten Gesellschaft. Sie hatten Familien, Träume und ein Recht auf ein Leben in Freiheit und Sicherheit.“

Albrecht Pallas: „Es freut mich sehr, dass durch die Studie der RAA bei uns in Sachsen ein neuer Impuls zur Aufarbeitung der Verbrechen des NSU gestartet wird. Denn die Verhältnisse, die den NSU-Komplex ermöglicht haben, sind auch heute immer noch nicht vollständig aufgearbeitet. Der NSU hat uns das Versagen der Sicherheitsbehörden in vielen Bereichen deutlich gemacht. Sachsen war zu NSU-Zeiten und ist bis heute ein Zentrum der rechten Szene. Die Beratungsstellen und Statistiken der Sicherheitsbehörden vermelden weiterhin hohe Zahlen bei rechter Gewalt im Freistaat. Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit sind die größten Gefahren für unsere Demokratie. Auf Initiative der SPD-Fraktion haben wir im Freistaat daher ein Gesamtkonzept gegen Rechtsextremismus entwickelt und verabschiedet. Ein Dokumentationszentrum zur Aufarbeitung des NSU-Komplexes kann diesen Prozess kritisch begleiten und sinnvoll ergänzen.“

Hintergrund:

https://www.nsudoku.de/

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